Pädagogische Unterstützung und Begleitung von verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen
Rabbi Abraham Twerski (2009) erzählt folgende Geschichte:
Manchmal gewinnt man interessante Erkenntnisse an Stellen, an denen man es nicht erwartet. Ich sass im Wartezimmer meines Zahnarztes und blätterte eine Tierzeitschrift mit einem Beitrag über Hummer durch. Wie sie sich vermehrten, wie sie leben und wie sie wachsen. Hummer sind weiche Tiere, die in einer harten Schale leben. Die beschützt sie vor ihren Feinden.
Die Schale hat aber einen grossen Nachteil: Sie wächst nicht mit. Ein Hummer wächst also innerhalb einer harten Schale. Er wächst und die Schale wird immer kleiner. Der Hummer verspürt Druck, Spannung, und vermutlich auch Schmerzen, weil ihm die Schale zu eng wird. Wenn es nicht mehr geht, streift der Hummer die Schale ab und versteckt sich unter Steinen. Er produziert dabei eine neue, grössere und bessere Schale. Sie schützt ihn einige Zeit und dann geht der Prozess wieder von vorne los.
Die Schale wird zu klein, der Hummer schlüpft aus ihr aus, versteckt sich und produziert eine neue Schale. So wird das im Leben eines Hummers mehrere Male wiederholt. Jedes Mal ist der Druck ein Auslöser, um zuwachsen.
Jetzt stellen Sie sich mal vor, was passieren würde, wenn die Hummer Ärzte hätten. Wenn es Medikamente und Behandlungen geben würde, die einem Hummer dessen Leiden unter der zu klein gewordenen Schale lindern wollten. Stellen Sie sich vor, der Hummer spürt den Druck der zu kleinen Schale, geht zum Arzt und bekommt ein Beruhigungs- oder ein Schmerzmittel verschrieben. Der Druck ist nun weg, die Schmerzen sind weg und alles ist gut. Die Hummer würden niemals wieder eine neue, bessere Schale produzieren. Sie würden nie wachsen und sie wären immer noch so, wie sie ursprünglich waren.
Daher sollten wir verstehen, dass Zeiten der Belastung auch Zeichen zu persönlichem Wachstum sein können. Wenn wir die Widrigkeiten, die sich uns in den Weg stellen anpacken, können wir lernen, sie für unsere Entwicklung zu nutzen. Das Hindernis wird zum Weg.
Marcel Emmenegger, Sozialarbeiter
Ich absolvierte eine kaufmännische Lehre bei der Metrohm AG in Herisau. In dieser Zeit unterrichtete ich zusätzlich Deutsch für Asylsuchende im damaligen St. Galler Kulturverein Kutüsch. Nach der Rekrutenschule und einem Spanienaufenthalt arbeitete ich als Hilfspfleger in der Psychiatrie, war Landarbeiter im Kibbuz Kerem Shalom in Israel, Reiseleiter und Schullehrer in Kenya und war für eine Handelsgesellschaft am Panamakanal tätig. Bei Zwischenaufenthalten in der Schweiz leistete ich Zivilschutz bei Martin Grob (Stiftung Tosam Herisau) und war dort zur Betreuung von Flüchtlingen eingeteilt. Im Zivilschutz pflegte ich ausserdem Menschen in einem psychiatrischen Altersheim. Danach war ich in verschiedenen Funktionen im Family Office von Klaus J. Jacobs tätig und organisierte später auf verschiedenen Kontinenten Corporate Social Responsibility Aktivitäten für Adecco und Barry Callebaut, Firmen der Jacobs Holding. In Südostasien arbeitete ich im PR-Bereich u.a. für Thai Airways und Procter & Gamble und organisierte Sozialprojekte für den ehem. thailändischen Politiker Peerapong Tanompongphandh. Gemeinsam mit Gorpin Phadungratna gründete ich die interkulturelle Beratungsstelle Culture Shock in Bangkok.
2012 kehrte ich wieder in die Schweiz zurück, holte die Fachhochschulreife nach und studierte mit einem Stipendium der Gemeinde Herisau Soziale Arbeit u. a. bei Silvia Staub-Bernasconi, Petra Gregusch und Hanspeter Hongler an der ZHAW und absolvierte einen Lehrgang in Public Governance and Administration an der ETH Zurich bei Michael Ambühl. Darauf studierte ich mit einem staatlichen Stipendium MA Philosophie bei Alexander Gungov an der St. Kliment Ohridski Universität in Sofia, bei der meine Masterthesis über Philosophie mit Kindern mit der Bestnote ausgezeichnet wurde. Weitere Universitätsseminare zu den Themen Corporate Social Responsibility, Intercultural Management, Psychological First Aid und Political Philosophy erweiterten meinen Bildungshorizont. Sozialberuflich arbeitete ich auf einem kantonalen sowie auf einem städtischen Sozialamt und betätigte mich in den Fachgebieten wirtschaftliche Sozialhilfe und Beistandschaften, Sozialpädagogik in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Schulsozialarbeit.
In Jahr 2021 habe ich auf der Basis meiner Masterthesis ein philosophisches Kinderbuch über meine Tochter Amara geschrieben, ein weiteres Projekt ist in Arbeit.